Im Universum ist nichts perfekt, aber alles vollkommen

Kuthumi – Von der Perfektion und der Vollkommenheit

Viele Menschen streben nach Perfektion. Egal, ob eine Idee im Job umgesetzt werden soll, ein Urlaub geplant oder eine Einladung für ein Essen – alles muss absolut perfekt sein, entsprechend durchdacht und vorbereitet werden. Perfektion ist eine Vorstellung des Verstandes – und hat mit dem Leben nichts zu tun. Denn das Leben ist nicht perfekt!

Im Zusammenhang mit meinen Beiträgen in den sozialen Medien sagte Kuthumi:

Hör doch auf zu glauben, dass du perfekt sein müsstest! In deiner Vorstellung, perfekt sein zu müssen, lässt dich dann oft erst gar nicht anfangen, weil ein anderer Teil in dir dann sagt, ich werde nie perfekt sein! Und dieser Teil hat auch Recht, weil es reicht völlig aus, wenn du dich vollkommen siehst, hhhmmm? Was bedeutet denn die Vollkommenheit im Vergleich zum Perfekten?

Abgesehen davon, dass es in all den Universen nicht ein Jota von Perfektem gibt, aber alles vollkommen ist! Denn wäre etwas perfekt, dann wäre es starr, dann wäre keine Evolution, keine Entwicklung, keine Grenzenlosigkeit möglich. So viele Menschen meinen, sie müssten perfekt sein! Vermittle ihnen, dass sie vollkommen sind!

Das Wort Perfekt kommt ursprünglich vom lateinischen „facere“. Perfekt bedeutet also „fertig“ bzw. vollendet“, also ein status, wo es keine Weiterentwicklung mehr gibt. Leben an sich ist aber nie fertig oder vollendet, sondern immer ein Wachsen, ein Werden, ein Verändern. Das einzige, was sich ja nie verändert, ist die Veränderung!

Und Kuthumi weiter:

Kannst du dich erinnern, als wir dir über die Vollkommenheit eines Weizenkorns berichteten?

Also, die 2 Bettler gingen des Weges. Da lag ein Weizenkorn auf der Straße. Der Eine ging achtlos daran vorüber, der Andere sah es, hob es auf und steckte es sorgfältig in seine Tasche.

Und bei dieser Geschichte möchten wir, dass du dich damit identifizierst, welcher von den beiden Bettlern du sein möchtest.

Es war gerade Frühling. So nahm der eine Bettler das Weizenkorn und steckte es in fruchtbare Erde. Nach wenigen Wochen stand an dieser Stelle ein Halm. Und auf diesem Halm war eine Ähre mit 30, 40 Körnern. Der Bettler nahm die 30 Körner, hob sie sorgfältig auf, um sie im nächsten Frühjahr wieder in fruchtbare Erde zu setzen. Nach wenigen Wochen hatte er 30, 40 Halme mit jeweils 30 Körnern. Seine Ernte betrug da schon 900 Körner. Er nahm die 900 Körner und wiederholte alles ein Jahr später. Und wieder standen 900 Halme mit jeweils 30 Körnern auf dem Feld. Und wiederum ein Jahr später stand er vor einem großen Feld, wo sich tausende von Halmen im Winde wiegten.

Da kam der einstige Gefährte von ihm des Weges und schon von Weitem rief er, hocherfreut über den Wohlstand seines Freundes, wie begeistert er doch sei. Und er fragte: „Freund, der alten Zeiten willen, du bist nun ein gemachter Mann; lass´ mich an deinem Wohlstand teilhaben“. Und der ehemalige Bettler sah ihn an und sprach: „So soll es sein“, nahm ein Weizenkorn und steckte es dem Bettler in die Tasche.

Der sah dies, lief vor Zorn rot an und rannte laut fluchend über den Geiz seines ehemaligen Freundes davon.

Ja, das ist Vollkommenheit, weil in jedem Weizenkorn ein riesiges Feld enthalten ist!

Gerade dieses Beispiel von Perfektion und Vollkommenheit zeigt uns die Qualitäten des menschlichen Lebens: Es gibt immer ein vermeintliches Auf und Ab, ein Hoch und ein Tief. In Wahrheit ist es immer ein sich weiter ent-wickeln, ein voran-schreiten, ein ent-stehen von etwas Neuem und Lebendigem, das nie fertig ist. Sogar der Tod ist nur ein vermeintliches Ende, denn auch hier geht das Leben, unser Leben, weiter, wenn auch in einer anderen Form, in einer anderen körperlichen Hülle.

In der Natur sehen wir viele solche Beispiele: ein Apfelbaum, der im Frühling wunderschön erblüht, ein Sommer mit herrlichen, saftigen Früchten, ein Herbst mit buntem Laub, und dann ein Winter, starr und kalt, wo alles ruht und der Baum neue Kräfte sammelt.

Habe Vertrauen in das Leben, dass alles perfekt und harmonisch ist, auch wenn es dir auf den ersten Blick nicht so scheinen mag. Alles ist gut, alles ist vollkommen….

 

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