Wenn du dein Ego fütterst, dann gewinnt dein Ego, wenn du das Licht in dir fütterst, dann gewinnt das Licht.

Saint Germain – Vom Auge und vom Licht (Juli 2016)

Der gute und der böse Wolf

Im Zusammenhang mit dem Thema Ego und Selbst gab mir Saint Germain auch die bekannte Geschichte von den beiden Wölfen:

„Das Leben ist wie der Kampf zweier Wölfe“, sagte der alte Indianer zu dem Jungen. „Sie kämpfen in uns Menschen und oft ist es ein furchtbarer Kampf“, fuhr er fort. „Der eine Wolf ist böse, er ist die Macht, der Neid, die Wut, die Missgunst, die Angst, die Verachtung, die Lüge.

Der andere Wolf ist gut, er ist die Güte, die Großzügigkeit, die Sanftmut, das Mitgefühl, die Freude, die Ehrlichkeit, die Vergebung. Diese beiden Wölfe führen einen ständigen Kampf.“

„Und welcher der beiden Wölfe wird gewinnen?“, fragte der kleine Indianerjunge.
„Der Wolf, den du fütterst“, sagte der Alte.

Und dann ergänzte Saint Germain:

Das kennst du doch, du hast doch eine indianische Ausbildung! Wenn du dein Ego fütterst, dann gewinnt dein Ego, wenn du das Licht in dir fütterst, dann gewinnt das Licht.

Jede Beschäftigung mit negativen Gedanken, und dazu gehören auch sich sorgen oder sich zu ängstigen oder zu urteilen, jedes negative Wort, ist ein Füttern des „bösen Wolfs“ in uns. Hier bedarf es großer geistiger Disziplin, seine Gedanken unter Kontrolle zu halten und ganz bewusst den guten Wolf zu füttern.

Dies bedeutet natürlich nicht, sich alles gefallen zu lassen, Dinge schönzureden oder Probleme zu verschweigen, es sind immer auch Offenheit, Klarheit und Ehrlichkeit gefordert.

Auch Ablehnung ist im Übrigen ein Füttern des „bösen Wolfs“, es bestärkt energetisch das abgelehnte Thema bzw. verhindert auch einen sinnvollen Umgang. Anstatt an das Licht zu gelangen, um dort transformiert zu werden, wird es oft in das Unterbewusste verdrängt.

Ein bekanntes Thema ist die Unterdrückung der Sexualität in der Gesellschaft und in Religionen. Andere Ansätze, etwa Tantra, gehen hingegen einen Weg der Integration und können damit die Sexualität zu einer tiefen, spirituellen Erfahrung machen.