Kontemplation ist die Kunst der Wahrnehmung - ohne zu beurteilen

Saint Germain – Der Prolog III

Eine neue Art des Denkens ist erforderlich

Unser Verstand ist ein wunderbares Werkzeug der Analyse, der Bewertung, der Ordnung. Gleichzeitig ist der Verstand aber wie ein Gefängnis für unsere Wahrnehmungen, wobei wir nicht einmal merken, dass wir uns selbst in ein Gefängnis gesteckt haben. Denn dieses analysieren, dieses bewerten, dieses ordnen geschieht immer wieder nach den gleichen alten Mustern. Es sind die gleichen Bahnen, in denen wir immer schon gedacht, es sind die gleichen Filter, die wir immer schon verwendet haben.

Und damit hindern wir uns selbst daran, neue Erfahrungen zu machen.

Alles ist Geist – bedeutet auch, dass wir unsere Erfahrungen selbst bestimmen, selbst gestalten, eben durch die Art unserer Wahrnehmung. Saint Germain über das Denken:

Eine neue Art des Denkens ist erforderlich!

Erst durch eine neue Art zu denken sind wir in der Lage, neue Erfahrungen zu machen, neue Erkenntnisse zu gewinnen. Saint Germain:

Das völlig neue Denken basiert auf drei Phasen. Du, als auch die allermeisten anderen Menschen, orientiert euch an Äußerlichkeiten, an Oberflächen, urteilt nach Oberflächen – und macht euch nicht einmal die Mühe, dahinter zu sehen, dahinter zu schauen, was die Begründung sein könnte, dass sich ein Mensch so oder so oder so verhält….

Der Schlüssel dazu ist wahre Kontemplation! Also die Kunst der Wahrnehmung, ohne es zu beurteilen. Und das wird dir sehr, sehr, sehr behilflich sein, wahrzunehmen, zu betrachten. Denn im Betrachten ohne zu verurteilen, ohne es zu beurteilen, es weder gut noch als schlecht zu sehen, bedeutet, hinter die Illusion, hinter den Schleier der Maya zu blicken.

Das Prinzip lautet: durchschaue – erkenne – verstehe!

Erst durch das Durchschauen kannst du erkennen, und erst durch das Erkennen kannst du verstehen.

Verwende dies, du wirst es oft brauchen, weil es die Menschen anfangs gar nicht begreifen können, was diese drei Qualitäten für eine wahre Bedeutung haben, egal, ob dies im wirtschaftlichen oder im privaten zwischen-menschlichen Bereich ist, ob dies zwischen Vater und Sohn, Mutter und Tochter, ob dies in der Familie, ob dies an irgendeinem Arbeitsplatz in der Wirtschaft oder sonst wo ist. Es gelten diese 3 Qualitäten!

Dann bist du fähig, einen Weitblick zu bekommen!

Durch diese unterschiedliche Sichtweise, durch die Erkenntnis der Zusammenhänge und dem Verständnis für das, was ist, ändert sich nicht nur die gesamte Wahrnehmung, sondern unser Sein. Wie eben die Unterschiede zwischen der Sichtweise einer Raupe und eines Schmetterlings!

Und dann ergänzte Saint Germain:

Du hast dich eine Zeitlang auf den spirituellen Weg gemacht, um ein Schmetterling zu werden, wolltest dabei aber das Bewusstsein einer Raupe nicht aufgeben. Was dann hervorgekommen ist, ist wohl ein Schmetterling mit dem Bewusstsein einer Raupe – also gar nicht bewusst zu sein, dass Flügel da sind, um sich zu erheben.

Das bedeutet, du musst all das, was dir bekannt erscheint, loslassen, um Neues zu erfahren.