Liebet einander ...

Meister Eckehart – Die Verleugnung durch Petrus (Juli 2007)

Die wichtigste Botschaft

In dieser Sitzung im Jahr 2007 hatte ich Meister Eckehart gefragt, was denn die wichtigste Botschaft von Jesus gewesen sei:

Die wesentlichste Botschaft war, dass ihr Menschen ständig Kontakt mit dem Vater halten sollt, ständig in diesem Fluss, in dieser Kommunikation, in diesem Werkzeug sein sollt und euch bewusst werdet.

Die wichtigste Botschaft war, dass es nichts gibt, was es nicht gibt; dass du das Auge Gottes bist, der Arm Gottes, das Bein Gottes, der Herzschlag Gottes; dass du all das bist.

Jener Meister, den du Jesus den Christus nennst, hat alle Gesetze der Irdenheit, die Menschen gemacht haben, über den Haufen geworfen. Er hat das Gesetz der Menschen, das sie über Mose gemacht haben, zerpflückt und aufgelöst.

Er hat gesagt, „Liebet einander“. Das war wohl die eindringlichste aller Botschaften: „Liebet einander“. Es gibt keine bessere, tiefere oder sonst welche Botschaften, die das zum Ausdruck bringen. Da gibt es kein Feilschen, kein Interpretieren, kein schlecht verstehen. Da ist eindeutig „Liebet einander“ zu verstehen.

Und er zeigte euch, dass die Kraft des Herzens jeden einzelnen von euch Menschen fähig macht, zu einem erfüllten, vollzogenen Leben zu kommen.

Die wichtigste Botschaft von Jesus, ständig mit unserer inneren Quelle verbunden zu sein und auf unsere innere Stimme, auf diese göttliche Führung zu vertrauen, ist die Basis für unsere Spiritualität. Es ist unsere innere Stimme, die aus dem Herzen kommt, die uns den Weg weist und unser Leben so leben läßt, wie wir uns als Seele sehen. Diese Basis ist das Fundament für alles andere.

Ich bin kein großer Bibelkenner, aber mir ist aufgefallen, dass Jesus sich immer wieder zurückgezogen hat, um mit dem Vater zu sprechen. Auch das „Vater Unser“ ist ja von der Form ein Zwiegespräch, „dein Wille“ geschehe bedeutet ja nicht, dass wir Gott gehorchen sollen und damit fremdbestimmt sind, es bedeutet, dass wir unserer inneren Stimme, Gott in uns, zuhören sollen und unser wahres Selbst zum Ausdruck bringen.

Und so sind auch die Worte zu verstehen:

Du bist das Auge Gottes,
Du bist der Arm Gottes,
Du bist das Bein Gottes,
Du bist der Herzschlag Gottes;
All das, bist du!

Gott drückt sich also durch uns aus, durch seine Schöpfung, durch all das, was ist.

Ein anderer Satz „Die wichtigste Botschaft war, dass es nichts gibt, was es nicht gibt“ kündet von dieser Göttlichkeit und der schöpferischen Kraft, die uns gegeben ist.