Tue alles, was du tust, in Liebe.

Meister Eckehart – Das Gleichnis von den ungleichen Söhnen (Februar 2008)

Das zweite Gesetz

Und im Zusammenhang mit den Gesetzen des Lebens bzw. der Erziehung der Kinder fasste Meister Eckehart dieses Lebensprinzip mit folgenden Worten zusammen:

Das zweite Gesetz ist: Tue alles, was du tust, in Liebe.

Und wenn du es unbedingt tun willst, dann streite in Liebe, wenn du es noch fertigbringst, da noch zu streiten. Erziehe deine Kinder bzw. begleite sie in Liebe. Das bedeutet auch manchmalige Strenge; aber liebevolle Strenge, nicht egoistische Strenge, wo sich Kämpfe entwickeln oder rechthaberische Standpunkte hervorkommen. Alles, was du tust, tue in Liebe.

Dies ist im Übrigen eine wunderbare Übung für den Alltag, die ich gerne immer wieder praktiziere:

Alles, was wir im Alltag tun, und dazu gehört das Atmen ebenso wie das Gehen, das Schreiben auf dem Computer, Telefonieren oder Geschirr abwaschen, wird mit absoluter Achtsamkeit durchgeführt. Ein Teil unseres Verstandes ist also unentwegt damit beschäftigt, sich selbst bzw. den Körper zu beobachten. Jede Bewegung wird mit allen Sinnen genau wahrgenommen; es ist reine Wahrnehmung, ohne jeglichen Gedanken oder Interpretation.

Manche Menschen kennen dies unter „Zeuge sein“, man ist einfach absolut präsent und nimmt sich selbst einfach wahr, wie es ein unbeteiligter Zeuge tun würde.

Diese Übung, die man sehr oft und überall machen kann, auch im Büro, beim Autofahren oder bei der Hausarbeit, ist eine wundervolle Übung für dieses zweite Gesetz: Tue alles, was du tust, in Liebe.