In-Spiration: Fleisch oder nicht …

Immer wieder lese ich, dass wahrhaft spirituelle Menschen kein Fleisch essen würden. Tiere hätten ebenso Seelen wie wir Menschen und es stünde uns nicht zu, sie zu töten.

Nun, es bestehen wohl keine Zweifel, dass Tiere in unserer „modernen“ Welt oft unfassbare Qualen erleiden müssen. Wir degradieren Lebewesen zu reinen Objekten, nach einem unwürdigen Leben erfolgt ein unwürdiger Tod.

Allerdings bedeutet der Verzicht auf Fleisch nicht automatisch, dass ich die Würde eines Lebewesens erkenne und respektiere. Geht es also um den Verzicht auf Fleisch? Oder geht es vielmehr um unser Bewusstsein und unsere Achtsamkeit?

 

Mir geht es um das Bewusstsein der Menschen im Zusammenhang mit der Natur. Bin ich mir bewusst, dass ein Tier das Leben lassen muss, um mich zu ernähren? Bin ich mir bewusst, dass auch Pflanzen oder Getreide eine Art Bewusstsein haben? Ist mir klar, dass jeder Eingriff in die Natur ein lebendiges System zerstört?

Aus spiritueller Sicht ist alles, was ist, lebendiges Bewusstsein! Es gibt also nichts, was nicht „Seele“ oder Bewusstsein ist. Alles, was ist, ist lebendig, ist ein Ausdruck des EINEN, hinter jeder Form steckt ein lebendiger Geist.

Für Naturvölker ist dies eine Selbstverständlichkeit, der „zivilisierte“ Mensch des Westens ignoriert diese Tatsache aus welchen Gründen auch immer.

 

Erkenne ich in Allem, was ist, einen Ausdruck des Einen, dann werde ich Allem, was ist, auch mit Respekt und Achtung begegnen. Allem, ohne Ausnahme!

Also segne das Stück Fleisch – wenn du Fleisch zu dir nehmen möchtest – mit Achtung und Respekt und sei dankbar für das, was ist.

Segne den Weizen und das Brot, segne den Apfel und das Kraut, segne alles, was du zu dir nimmst, dich stärkt und nährt;

Segne das Wasser und bitte es, dich zu reinigen, segne das Holz, das dich im Feuer wärmt, segne die Bienen, die das Leben ermöglichen;

Segne die Luft, die dich atmen lässt, segne den Sturm, der den Regen bringt, segne den Hauch des Frühlings, der den Duft des Flieders trägt.

 

Ich bin also nicht generell gegen Fleischkonsum, ich wüsste nicht, wie sich etwa Inuit oder Einwohner der nördlichen Tundra ernähren sollten. Und Hauskatzen auf gekochte Karotten und Erbsen einzugewöhnen, wie es mir schon vorgeschlagen wurde, wird nicht in allen Fällen erfolgreich sein.

In einem Gespräch mit Sananda fragte ich explizit, ob Menschen mit einem höher schwingendem Bewusstsein nicht besser auf Fleisch verzichten sollten. Sananda:

Ein höher stehendes Wesen muss doch einfach fähig sein, das Stück Lamm vor sich zu segnen, sich bei der Tierseele zu bedanken, oder?

In Wahrheit ist es weder gut, noch ist es schlecht. Auf was zu achten ist, und das drückt das höhere bewusste Sein auch aus, ist die Qualität. Es geht nicht um die Quantität, sondern um die Qualität.

Und die Bio-Chemie eines Körpers ist nicht mit jedem anderen gleich zu setzen. Das bedeutet, es gibt sehr wohl auch Körper, die dies in der nötigen Qualität auch dringend brauchen. Sie würden krank werden, hätten sie diese Stoffe nicht. Also gibt es kein Generalisieren, nur vegetarisch….

 

Nun, möge jeder für sich selbst entscheiden, wie er sich ernähren möchte. Die wahre Achtung vor dem Leben liegt im Segnen, im achtsamen und bewussten Umgang mit allen Aspekten von Mutter Erde. Es ist völlig gleich, ob es Steine, Bäume, Pflanzen oder Tiere, ob es der Wind, der Regen oder der Mond ist; alles ist lebendiges Bewusstsein.

Gib Allem deinen Segen, denn damit drückst du aus: Ich habe dich erkannt, danke für dein Sein. Das ist der Weg der Achtsamkeit, der Liebe und der Dankbarkeit.