Menschen haben oft die Vorstellung, die geistige Welt sei eine „andere“ Welt, die sozusagen parallel zu der Welt der Materie existiert. Das ist ein Irrtum; es gibt keine zwei Welten , es gibt nur eine Welt.
Es ist lediglich die eingeschränkte Wahrnehmung unseres Verstandes, der über die Sinne bestimmte Aspekte wahrnehmen kann, andere jedoch nicht. Wir blenden als Menschen einen Teil dessen, was ist, einfach aus und meinen, dass dieser Ausschnitt dann die „Realität“ sei.
Es ist töricht, unseren Fokus nur auf die materiellen Aspekte dieser Welt zu legen! Materie ist der Ausdruck des Geistes; jede Veränderung, die wir in der Welt herbeiführen wollen, beginnt mit einer Veränderung unseres Geistes.
Es bedarf also einer ganzheitlichen Wahrnehmung, wenn wir die Welt – und unser Leben – wirklich verstehen und ändern wollen.
Die Angst des Verstandes vor dem Tod
Wenn wir uns gegenüber der geistigen Welt verschließen, ignorieren wir ganz bewusst den wesentlichen Teil unseres wahren Seins. Viele Menschen verlieren sogar den Zugang zu ihrer eigenen Seele und verstricken sich völlig in den materiellen Dimensionen ihres Verstandes.
Der Verstand ist, so wie unser Körper, ein Teil der drei-dimensionalen Welt. Er möchte sich gegenüber der geistigen Welt gar nicht öffnen, weil er über diese geistige Welt keine Kontrolle hat. Es ist der Verstand, der Angst vor dem Tod hat, denn der Verstand stirbt mit dem Körper. Also verdrängt er den Tod und ignoriert nach Möglichkeit die geistige Welt.
Das Bewusstsein hingegen ist absolut offen gegenüber allen Aspekten des Seins. Wenn du dich als unsterbliche Seele erkennst, und den Körper nur als „Vehikel“ für die Seele siehst, dann verliert der „Tod“ jeden Schrecken. Dann ist der Tod nur eine Änderung der Form.
Meditation – Der Zugang zu deiner Seele
In der Meditation, der Kontemplation, aber auch anderen Tätigkeiten können wir uns darin üben, den Verstand zu verlieren und uns gegenüber der geistigen Welt zu öffnen. Es ist gar nicht schwierig, den Zugang zur geistigen Welt zu finden. In jeder Aktivität, die uns große Freude bereitet, etwa in der Liebe, finden wir Zugang zu unserem wahren Sein. Dies ist auch der Grund, weshalb die tägliche Praxis der Meditation oder Kontemplation so eine große Bedeutung hat. Du verfeinerst deine Energien so weit, dass du sehr viel leichter Zugang zu der „jenseitigen Welt“ hast.
Spirituelle Meister zeichnen sich dadurch aus, dass ihnen die geistige Welt ebenso zugänglich ist wie die materielle Welt. Sie wissen, dass die materielle Welt nichts anderes ist als ein Ausdruck schöpferischen Geistes.
Wenn wir dies einmal begriffen haben, wird uns bewusst, dass jede Änderung in der physischen Welt nur durch eine Änderung unseres Bewusstseins bewirkt werden kann. Geistige Welt und materielle Welt hängen also unmittelbar zusammen, es sind nur unterschiedliche Aspekte deines Seins.
Das geistige Gesetz von Ursache und Wirkung
Geist ist der Ursprung allen Seins. Unser Geist hat eine enorme schöpferische Kraft, die uns Menschen oft gar nicht bewusst ist. Im „Ein Kurs in Wundern“ wird dazu gesagt:
Der Geist ist sehr machtvoll und büßt seine schöpferische Kraft nie ein. Er schläft nie. Jeden Augenblick erschafft er …
Alles Denken bringt Form auf irgendeiner Ebene hervor.
Du kannst es also drehen und wenden, wie du das möchtest, dein Geist hat schöpferische Kraft! Dieses Prinzip kannst du auch nicht ändern. Das Einzige, was du ändern kannst, ist die Qualität deiner Gedanken. Also diszipliniere deinen Geist und sei sehr behutsam mit deinen Gedanken und Worten.
Diese schöpferische Kraft des Geistes ist gemeint, wenn davon gesprochen wird, dass der Mensch nach dem Ebenbild Gottes erschaffen wurde. Und diese Kraft ist der Ursprung für das geistige Gesetz von Ursache und Wirkung. Meister Eckehart auf die Frage nach dem wichtigsten (geistigen) Gesetz:
Das wichtigste von allen ist das Gesetz von Ursache und Wirkung. Es ist sozusagen die Quelle allen Seins. Das Gesetz von Ursache und Wirkung im Kleinen als auch im Großen, dass ist das, was ihr willentlich praktizieren sollt.
Wenn du Gutes erzeugen willst, dann tue Gutes.
Wenn du Freundlichkeit und Herzlichkeit empfangen möchtest, dann sei freundlich und herzlich.
So ist es auch kein Wunder, dass die Bruderschaft mich immer wieder dazu mahnt, noch mehr auf die Qualität meiner Gedanken zu achten. Das ist die Kernbotschaft der vergangenen Monate, das ist der wesentlichste Punkt meiner geistigen Schulungen: Achte auf deine Gedanken, diszipliniere deinen Geist und erschaffe ganz bewusst deine Realität.
Das ist der Weg der Meisterschaft.