In-Spiration: Das EGO und das Selbst

Das EGO

Es ist überraschend, wie viele Menschen sich mit ihrem Ego identifizieren. Dabei ist das Ego eine Illusion, eine Vorstellung des Verstandes, genau genommen eine Wahnvorstellung.

Und doch wird sich das Ego immer wieder melden, sich in den Vordergrund spielen, sich – sozusagen – wichtig machen, recht haben wollen, es wird diskutieren, streiten und gewinnen wollen. 

Doch wenn du genauer hinsiehst – beziehungsweise in dich hineinspürst, wirst du merken, dass das EGO in Wahrheit nichts kann. Nichts, was wirklich wichtig ist.

Das Ego kann nicht lieben,
es kann nicht vertrauen,
es kann nicht dankbar sein,
es kann nicht segnen,
es kann nicht gütig sein,
es kann nicht lachen,
es kann nicht freudig sein.

Die Seele hingegen, dein wahres Sein
ist Liebe,
ist Dankbarkeit,
ist Segen,
ist Güte,
ist Lachen,
ist reine Freude,
ist Freiheit.

Also, auf wen wirst du dann hören, auf dein Ego oder auf dein Herz?

 

Und so heißt es auch im „Ein Kurs in Wundern“: 

Die Welt des Ego ist nichts als das. Nichts. Sie hat keine Bedeutung. Sie existiert nicht. Versuche nicht, sie zu verstehen, denn sonst glaubst du, man könne sie verstehen …. Du kannst das Bedeutungslose nicht bedeutsam machen …

Es geht nicht darum, dein Ego zu bekämpfen, sondern dein Bewusstsein zu erweitern und es zu erhöhen. Dann beginnst du, dein wahres Wesen zu erkennen und dich als wundervolle Seele zu erleben. Du öffnest dich dem Unendlichen und entfaltest alle Facetten deines wundervollen Seins. Und dein Ego transformiert sich, so wie sich die Raupe zum Schmetterling wandelt.

 

Das Ego in der Wirtschaft

Gerade in der Wirtschaft ist es nicht ganz einfach, das Ego abzulegen.

Einerseits gibt es viele falsche – oder überholte – Glaubenssätze, etwa der Glaubenssatz, man stehe in einem ständigen Konkurrenzkampf und müsse härter oder tougher sein wie andere.

Auf der persönlichen Ebene ist da der Wunsch, erfolgreich zu sein, Karriere zu machen und viel Geld zu verdienen. Anerkennung, Prestige und Erfolg werden wichtiger als die Frage, ob man ein sinnerfülltes Leben führt oder ob man Freude an seinem Beruf hat.

Viele Führungskräfte fühlen sich mehr ihrer persönlichen Macht verpflichtet als dem Wohl des Unternehmens oder der Mitarbeiter.

In der Wirtschaft herrscht also vorwiegend ein Denken, man müsse konsequent seine eigenen Interessen verfolgen, um erfolgreich zu sein. Menschliche Werte bleiben da meist auf der Strecke, Verständnis, Toleranz, Güte oder Freundlichkeit werden nicht gelebt.

Aber vergiss nicht, du kannst nicht in der Wirtschaft egoistisch, ignorant und „durchsetzungsstark“ sein und im privaten Bereich dann sanft, weich und verständisvoll. Entweder so oder so.

Habe den Mut, auch in deinem Job deine Werte zu leben! Habe den Mut, zu dir zu stehen und begehe keinen Verrat an deinem Selbst, nur um vermeintlich erfolgreich zu sein. Diese Art von Erfolg ist keiner …

 

Die Legende von den zwei Wölfen

Die Bruderschaft hat mir zu diesem Thema die indianische Legende der beiden Wölfe in Erinnerung gerufen, in der ein alter Weiser der Cherokee-Indianer unter dem Sternenhimmel sitzend seinem Enkelsohn von den beiden Wölfen erzählt, die in jedem Menschen um die Macht kämpfen.

Der eine Wolf ist böse, sagte der Alte. Er steht für Ärger, Neid, Gier, Eifersucht, Sorgen, Arroganz, Selbstmitleid, Lügen, Stolz, Überheblichkeit und Ego.

Der andere Wolf ist gut. Er steht für Freude, Frieden, Liebe, Hoffnung, Bescheidenheit, Freundlichkeit, Mitgefühl, Großzügigkeit, Vergebung, Wahrheit, Mitgefühl und Vertrauen.

Und welcher von den beiden Wölfen gewinnt den Kampf? fragte der junge Indianer.

Der Wolf, den du fütterst, sagte der Alte.

Und so ist es bei uns allen:

Wenn du dein Ego fütterst, dann gewinnt dein Ego, wenn du das Licht in dir fütterst, dann gewinnt das Licht.