In einer kranken Welt ist Quer-Denken eine gesunde Re-aktion.

Die spirituelle Gesellschaft

Eine spirituelle Gesellschaft beginnt sich zu entwickeln

Wir leben in spannenden Zeiten! Wir wissen, dass der Mensch dabei ist, seine eigenen Lebensgrundlage zu zerstören. Tiefgreifende Änderungen sind notwendig. Diese Änderungen beginnen in unserem Kopf. Wir haben klare Vorstellungen, wie wir nicht leben wollen. Wir brauchen ebenso klare Vorstellungen, wie unsere Zukunft aussehen soll. Unsere Zukunft beginnt in unseren Köpfen.

Ein gesellschaftliches Bewusstsein über den neuen Weg ist notwendig. Die Kenntnis von geistigen Gesetzen ist dabei hilfreich.

 

Wie im Innen so im Außen, wie im Kleinen so im Großen

Eines der geistigen Gesetze lautet: Wie im Innen so im Außen, wie im Kleinen so im Großen.

Dieses Gesetz der Entsprechungen besagt, dass viele Phänomene nach dem gleichen Prinzip aufgebaut sind. Wie im Innen so im Außen hat etwa die Bedeutung, dass die äußere Welt ein Spiegelbild des inneren Seins-Zustandes ist. Daher werden Menschen eine Situation ganz unterschiedlich wahrnehmen, je nachdem, welche Glaubenssätze, beliefs und Gedankenstrukturen sie haben. Die äußere Welt wird entsprechend der inneren Einstellung wahrgenommen.

Aus diesem geistigen Gesetz etwa resultiert der Gedanke, Frieden in seinem eigenen Herzen zu finden, um Frieden in der Welt zu schaffen.

Ein anderer Aspekt dieses geistigen Gesetzes ist das Prinzip „Wie im Kleinen so im Großen“. Dies besagt, dass wir bestimmte Muster und Strukturen immer wieder vorfinden, egal ob im Mikrokosmos oder im Universum. Die Struktur eines Atomkerns etwa entspricht der Struktur unseres Universums: bestimmte energetische Teile, seien es Elektronen oder Planeten, kreisen um einen Kern, einen Mittelpunkt in einem perfekten Gleichgewicht.

Dieses geistige Prinzip hilft uns, bestimmte Entwicklungen in unserer Welt besser zu verstehen. Menschen etwa „funktionieren“ nach dem gleichen Prinzip wie die Gesellschaft. Und was man bei einzelnen Menschen beobachten kann, ist auch im Massenbewusstsein einer Gruppe zu beobachten.

 

Die Gesellschaft ändert sich

Die Gesellschaft ist am Erwachen.

Seit Jahrtausenden leben wir im Prinzip des „Herrschens“ und „Beherrschtwerdens“. Dieses Herrschaftssystem gerät gerade ins Wanken; jenes Prinzip, wo es Herren und Diener gibt, Herrscher und Untertanen, Reiche und Arme. Dieses alte Prinzip der Dominanz einer Gruppe über die andere hat sich auch in den meisten „Demokratien“ gehalten: , eine Elite, seien es Politiker, Oligarchen oder Milliardäre, bestimmen die Regeln.

Die Demokratie verkommt immer wieder zu einer Farce. Oft ist es nur die Wahl, von welchen politischen Parteien man bevormundet werden möchte. Ein echtes demokratisches Mitbestimmungsrecht gibt es zumeist nicht. Nicht umsonst heißt es bei einer Wahl, dass man seine „Stimme abgibt“. Denn nach der Wahl ist man für eine weitere Legislaturperiode stimmlos.

Dieses Prinzip ist also geprägt durch die Dominanz einer Gruppe, durch eine Über- und eine Unterordnung. Es ist ein vertikales System, von oben nach unten. Dieses „Dominanz-System“ funktioniert mit Macht auf der einen Seite und Angst auf der anderen Seite. Hinter der Macht steckt allerdings wiederum die Angst, die Kontrolle zu verlieren. Angst ist also die Grundlage dieses Systems.

Ein echtes demokratisches System hingegen ist ein gleich-berechtigtes, also ein partnerschaftliches System. In diesem horizontalen System werden die Menschen als gleichwertig angesehen, als frei, autonom und selbst-bestimmt. Achtung und Respekt vor der Individualität, aber auch vor der Gemeinschaft als solche sind Prinzipien dieser Lebensform. Dieses partnerschaftliche System wird in Ansätzen schon in einigen Ländern gelebt.

In einer spirituellen Gesellschaft wird das gleich-wertige Neben- und Miteinander bewusst und achtsam gelebt. Die individuelle Freiheit wird ergänzt durch die Verantwortung für die Gemeinschaft. Herr-schen wird abgelöst durch Be-hüten, Dienen wird nicht als Unterordnung gesehen, sondern als Wirken für die Gemeinschaft.

 

Unser Erwachen

Junge Menschen durchlaufen in ihrer Entwicklung unterschiedliche Phasen. Eine ganz wichtige Entwicklungsphase ist die Pubertät, in der junge Menschen beginnen, eine eigene Meinung zu haben, sich elterlichen Anordnungen zu widersetzen und gelegentlich auch rebellisch zu werden. Viele Eltern kennen diese herausfordernden Phasen sehr gut, manche leiden auch darunter. Dennoch ist diese Phase sehr wichtig für selbst-bewusste, starke und authentische Persönlichkeiten.

Was derzeit auf der gesellschaftlichen Ebene passiert ist ein kollektives ER-Wachen. Viele Menschen wollen sich nicht mehr einfach fügen, sondern hinterfragen Regeln, Anordnungen und wehren sich gegen ein Übermaß an Fremdbestimmung.

Es ist, als wäre die Gesellschaft in der Pubertät. Und wie bei den Jugendlichen kann es auch in der gesellschaftlichen Pubertät zu schwierigen Phasen kommen.

 

Eine spirituelle Gemeinschaft entsteht

Diese Phase des Hinterfragens ist wichtig für die Entwicklung einer „spirituellen“ Gemeinschaft. Es ist eine Gemeinschaft, in der ein bewusstes, achtsames und liebevolles Miteinander gelebt wird, in der junge Menschen ohne Angst und Druck wachsen dürfen, in der die Natur als ein lebendiges System geehrt und geachtet wird, wo es nicht um den Profit weniger Menschen, sondern das freudvolle Sein aller Wesen geht.

Die Gesellschaft wird erwach(s)en! Und es ist kein Zufall, dass „Erwachsen“ den gleichen Wortstamm hat wie das spirituelle „Erwachen“. Und so wie wir bei heranwachsenden Jugendlichen reagieren, sollten wir auch in dieser Zeit des gesellschaftlichen Umbruches reagieren: mit Geduld und viel Liebe.

Wir haben in Wahrheit nur 2 Möglichkeiten: wir versuchen das alte Herrschaftssystem aufrecht zu halten, mit Druck, Gewalt und Angst. Oder wir finden neue Formen des Zusammenlebens, frei, selbst-bestimmt und partnerschaftlich.

 

Tomas von Astoria

Artikel veröffentlicht auf LinkedIn 13.2.2021