Und alles ist Gott ...

Die Bruderschaft – Der Schleier der Maya

Alles ist ein Traum, alles ist Illusion…

Es gibt wohl kaum ein Thema, das mich in meiner spirituellen Entwicklung am meisten beschäftigt, sogar irritiert hat. Alles soll eine Illusion sein? All der Schmerz, die Freude, die Hoffnung, die Dankbarkeit, die Wut, alles nur Einbildung? Ein Traum?

Unsere wirkliche Welt ist nicht „wirklich“, also real, sondern ein Traum, eine Illusion. Dieser „Traum“ dient dazu, Erfahrungen in der drei-dimensionalen Welt zu ermöglichen, also Schmerz, Freude, Hoffnung, Dankbarkeit oder eben auch Wut zu erfahren.

In der Allgegenwart gibt es keine Trennung, keine Einschränkung der Wahrnehmung, keine Zeit; es ist ein Zustand des absoluten Bewusstseins, Damit gibt es auch keinen Schmerz, keine Wut, keine Hoffnung.  „Gott“, also das absolute Bewusstsein, die Quelle allen Seins, konnte daher auch keine Erfahrungen dieser Art machen, jedenfalls nicht in dieser Form, in dieser Intensität. Aus diesem Grund erschuf er die Welt, erschuf er die Menschen – um durch uns diese intensiven menschlichen Erfahrungen machen zu können.

„Gott träumt sich durch dich“, sagte die Bruderschaft immer wieder. Und Metatron sagte in einer Sitzung zu diesem Thema:

Wir sind bekannt dafür, dass wir ein außerordentliches Maß an Humor besitzen. Auch wenn es für dich im Moment nicht so den Anschein hat.

Aber weißt du, ist dein Verstand fähig, etwas zu benennen, das nicht beseelt ist? Ist dein Verstand fähig etwas zu benennen, was nicht Schwingung ist, wie ein Amethyst oder ein Opal oder ein Diamant oder ein Gänseblümchen oder ein Marienkäfer? Wenn du eines nennen kannst, dann ist Gott nicht in allem.

Gott ist in allem – Und alles ist Gott.

Was du erlebst als Realität ist eine eigene Dynamik, während Gott sich träumt. In Wahrheit bist du ein Traum. Gott träumt sich selbst, hat deine Gestalt, träumt von sich selbst, hat deine Stimme, dein Aussehen.

Schon einige Jahre zuvor hatte ich Kuthumi gefragt, was denn die wichtigste Botschaft unseres Bruders JC gewesen sei und er antwortete:

„Die wichtigste Botschaft war, dass es nichts gibt, was es nicht gibt; dass du das Auge Gottes bist, der Arm Gottes, das Bein Gottes, der Herzschlag Gottes; dass du all das bist.“

Und aus diesem Grund trinken wir auch den Wein des Vergessens; der Wein, der uns vergessen lässt, woher wir kommen, wohin wir gehen, warum wir hier sind. Metatron:

So gibt es in Wahrheit keine einzelne Seele, sondern Seelenaspekte.

Als du gekommen bist, hast du den Wein des Vergessens getrunken, in der festen Absicht, nach Abklingen des schweren Katers dich wieder zu erinnern, dich erinnern zu wollen, woher du kommst, wohin du gehst. Gott, also du, stellst dich selbst dieser Meisterschaft in vollstem Vertrauen, in der Gewissheit, wieder zurückzukehren in die eigene Einheit, in die Quelle.

Wir sagten dir, Gott träumt dich. Und er sieht dich nicht als einzelnes Individuum, sondern er sieht sich in dir selbst.

Das menschliche Leben ist also wie ein gigantisches Theaterspiel, in dem die Schauspieler so in ihrer Rolle aufgehen, dass sie alles um sich herum vergessen: ihre wahre Identität, ihre Herkunft, den Grund für ihr Hier-Sein. Schauspieler vergessen also alle Aspekte, die nicht zu ihrer momentanen Rolle gehören. Wir leben in dieser Welt wie auf einer Theaterbühne, wo die Scheinwerfer uns blenden, sodass wir weder die Zuschauer, noch die Räume erkennen. Wir lassen uns von unseren Rollen als Mensch einfangen, lassen uns von den Äußerlichkeiten dieser Welt blenden und ablenken. Bis wir unser Stück fertig gespielt haben, von der Bühne gehen – und, nach einer Pause, uns auf die nächste Rolle vorbereiten.

Also lass´ uns dieses göttliche Spiel spielen, lasst uns tanzen, singen, lasst uns fröhlich oder auch wütend sein, lasst uns unsere Körperlichkeit und unser menschliches Sein in vollem Bewusstsein genießen. Und dazwischen – da ziehen wir uns wieder zurück, verbinden uns mit unserem höheren Selbst, meditieren, werden uns bewusst – und spielen weiter. Oder erwachen.