Wer Haben als Motiv wählt, erfährt die Armseligkeit des Seins.

Nachspielzeit

Ich schreibe schon seit einigen Jahren spirituelle blogs, habe damit aber nie Geld verdienen wollen. Es war ein „normaler“ Beruf, in dem ich dienen durfte. Das Motto der Bruderschaft:: „Gib dem Kaiser, was des Kaisers ist und Gott, was Gottes ist“.

Nun, ich habe dem „Kaiser“ lange genug gedient … auch die Nachspielzeit ist bald vorbei. Ich spüre große Dankbarkeit für die Erfahrungen, die ich machen durfte … Meine berufliche Tätigkeit in der Versicherungsbranche hat mir (überraschenderweise) viel Spaß gemacht, vielleicht auch, weil ich nie den Ehrgeiz hatte, „etwas“ werden zu wollen.

Spiritualität in der Wirtschaft zu leben kann herausfordernd sein. Das liegt nicht in der Natur der Sache, sondern in unserer Denkweise über die Wirtschaft. Es sind alte Glaubenssätze, die es zu überwinden gilt. Und die meisten Menschen sehen ihren „Job“ als ein Muss, der getan wird, um die finanziellen Mittel für einen „Lebensstandard“ zu haben, den die meisten gar nicht möchten… und aus spiritueller Sicht nicht brauchen. Ein merkwürdiger Zustand …

Nur in seltenen Fällen empfinden Menschen tiefe Freude an ihrem Tun. Und dennoch ist Freude jener innere Zustand, der dem Tun – und damit dem Leben –  einen tieferen Sinn gibt. Freude am Tun bedeutet, dass die Seele lebendig ist.

Freude am Tun führt auch zum materiellen Erfolg, denn Geist herrscht über die Materie, das ist ein universelles Gesetz.

Solange wir uns im Mangeldenken befinden, werden wir Mangel erfahren, solange wir glauben, dass Arbeit etwas „Schlechtes“ sei, werden wir in unserem Tun keinen Frieden finden und keine Freude erfahren.

Es sind die Kleinigkeiten, auf die es ankommt, nicht WAS du tust, sondern WIE du es tust. Und niemand hindert dich daran, den Menschen mit einem Lächeln zu begegnen, niemand hindert dich, freundlich, ehrlich und tolerant zu sein. Auch im Job. Und es ist völlig egal, ob du coach, Chirurg oder Verwaltungsbeamter bist. Tue alles, was du tust, in Liebe, that´s it.

 

Die geistigen Gesetze

Tue alles, was du tust in Liebe …. waren die schlichten Worte von Meister Eckehart. Dahinter steckt aber ein wichtiges Prinzip: Es sind nicht die „objektiven“ Worte oder die Taten, die im Außen erkennbar sind, sondern es ist die innere Einstellung, mit der Worte gesprochen oder Handlungen gesetzt werden, die maßgeblich sind.

Es ist unsere innere Einstellung, die der Schwingungsträger für unsere Worte und unsere Handlungen sind, es ist die Frequenz, mit der etwas gesagt oder getan wird. Denke daran: Herzen werden immer durch die innere Ausrichtung berührt, nur dann kann Liebe fließen.

Und wenn die Einstellung „richtig“ ist, dann braucht es in Wahrheit gar keine Worte oder Handlungen, weil die Schwingungen deiner inneren Einstellung, deiner Seelensprache, ja bereits wirksam ist. Wenn deine Einstellung allerdings aus egoistischen Motiven heraus geprägt wird, dann nützen dir auch die schönsten Worte nichts.

Und so darf ich die Worte von Meister Eckehart wiederholen auf meine Frage, was denn die wichtigsten geistigen Gesetze seien:

Das Wichtigste von allen ist das Gesetz von Ursache und Wirkung. Es ist sozusagen die Quellen allen Seins. Das Gesetz von Ursache und Wirkung im Kleinen als auch im Großen, das ist das, was du willentlich praktizieren sollst.

Wenn du Gutes erzeugen willst, dann tue Gutes.

Wenn du Freundlichkeit empfangen möchtest, dann sei freundlich und herzlich.

Aber nicht aus zweckgerichteten Umständen, sondern einfach, weil du es willst, weil es deine ursprünglichste Natur ist. Ihr verwechselt oft das Tun mit der Motivation und ihr gebt hinter dem Tun eine Motivation, einen Zweck. Und wenn dieser Zweck nicht frei von egoistischem Denken oder von Armutsdenken oder von Mangeldenken irgendeiner Art ist, wenn dieses Tun nicht frei von solchen Zwecken ist, dann erreicht ihr das genaue Gegenteil, sprich: ihr werdet enttäuscht.

Und aus der Enttäuschung erfolgt die Aufgabe und aus der Aufgabe erfolgt das zurückgeworfen werden in die ursprünglichen Ängste. Und dann braucht ihr wieder so viel Kraft, um euch wieder aufzuraffen, um einen neuen Anlauf zu nehmen und positives Tun und Wirken in die Welt zu bringen.

Und wieder habt ihr die Motivation, damit es euch besser ergehe. Und dann seid ihr wieder freundlich oder ähnliches und wieder werdet ihr zurückgeworfen … Nein, das Gesetz von Ursache und Wirkung ist das Gesetz.

Das zweite Gesetz ist: Tue alles, was du tust, in Liebe.

Diese beiden tragen den Himmel.

 

Der „Zweck“, von dem der Meister spricht, ist also die Schwingung, von der ich zuvor gesprochen habe. Liegt hinter deiner Freundlichkeit ein egoistischer Zweck, so ist die Grundschwingung deiner vermeintlichen „Freundlichkeit“ das Ego … und nicht dein Herz.

Nur eine wahrhafte, ehrliche, selbstlose Freundlichkeit aus deinem Herzen wird daher mit der Freundlichkeit im Quantenfeld in Resonanz gehen können. Was du säst, das wirst du ernten …

 

Abschied

Nun heißt es für mich Abschied nehmen von einem langen Lebensabschnitt, der sehr intensiv und prägend war. Aber nun steht auch mehr Zeit zur Verfügung, um der spirituellen Welt zu dienen, ein „goldener Herbst“ wartet auf mich.

Unser Bruder Jesus verabschiedete sich letzte Woche mit folgenden Worten:

So, und weil wir jetzt von deinem beginnenden Herbst gesprochen haben, so lass uns diesen Herbst segnen mit einer reichen, goldenen Ernte, auf dass du dich erfreust über die Früchte deines Lebens, auf dass du Andere teilhaben lässt über all das, was du erfahren durftest und weiterhin erfährst und dass du Licht in diese Welt bringst.

So sei es. E fatah! Es grüßt dich dein Bruder Jesus der Christus!

Auch ich grüße dich, du wunderschöne Seele!

6 Gedanken zu „Nachspielzeit“

  1. Das sind sehr schöne Gedanken. Ich würde mir ein Schulfach wünschen, in dem dieKinder bzw Jugendlichen durch solche Worte inspieriert werden wobei mehr Hoffnung und Lebensfreude generiert würde. – Ich glaube, dass derzeit unter der Jugend Sinnlosigkeit sowie Hoffnungslosigkeit verbunden mit Ängsten und Unsicherheit weit verbreitet ist. Daher auch die Agression und die Drogensucht.
    Eine positive Ausrichtung fehlt, welche Lust auf Leben u d Zukunft macht.

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    • Das, was wir bei unseren Kindern und Jugendlichen sehen, ist nur ein Spiegel unserer Gesellschaft, ängstlich und verunsichert. Aber es kommt ein Wendepunkt, schon bald, wo Menschen sich wieder neu orientieren werden. Unsere wahre Natur ist Liebe … und daran erinnern sich immer mehr Menschen. Krisen bergen – auch auf der gesellschaftlichen Ebene – ganz neue Chancen und Möglichkeiten und die Menschheit scheint Krisen zu brauchen, um endlich zu erwachen… die lange dunkle Nacht des unbewussten Seins nähert sich ihrem Ende. Aber mit Kindern und Jugendlichen zu „arbeiten“ wäre sicher sehr wichtig.

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  2. Ich hatte in allen meinen Berufen Freude gefunden, es war nicht das Problem keine Freude im Tun zu finden, es waren die Rahmenbedingungen die es mir unmöglich machten (gesund) weiterzumachen.
    Ich weiß und fühle dass jeder Mensch und jede Erfahrung unendlich wertvoll ist, ob er/sie nun etwas (scheinbar bedeutsames) tun kann oder nicht. Die Jahre in der Pflege alter und beeinträchtigter Menschen haben mir das deutlich gezeigt.
    Lange Zeit dachte ich, ich muss meinen „Wert“ mit Leistung erbringen oder vermehren, dabei kam das nur aus dem nicht-geliebt-werden-wie-man-ist Gefühl aus der Kindheit. Angenommen und geliebt zu sein war nicht mein Grundgefühl hier auf Erden sondern ganz was anderes.
    Heute kann ich es tiefer verstehen und mir selbst den Raum schenken in dem ich meine irdische Existenz annehmen kann. Mein ganz alltägliches Menschsein. Genauso wertvoll wie das geistige Sein, welches frei von Belastung und Schmerz schwingt.
    Ich übe und erinnere mich. Manchmal falle ich auch oder bin sehr traurig. Aber alles darf sein und das Gute ist, dass wir immer auf dem Weg nach Hause und gleichzeitig schon dort sind. Je nach Betrachtung.
    Danke für den Artikel, er hat wohl meinen Schreibfluss aktiviert und ich hoffe das ist in Ordnung.

    Herzliche Grüße an sie und die geistigen Freunde, Meister.. dankeschön.
    Leandra

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    • Hallo Leandra,
      ja, so machen wir unsere Erfahrungen … aber wir haben immer die Möglichkeit, das, was uns begegnet, in Liebe anzunehmen. Enen wundervollen Weg der Erkenntnis wünsche ich dir, alles Liebe dir. Tomas

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