Ihr könnt nicht beiden dienen, Gott und dem Mammon (Sananda)

Der Blick hinter die Kulissen

Wir sind so daran gewöhnt, uns an den äußeren Formen eines Menschen zu orientieren, dass wir das Wesen gar nicht erkennen.

Wir sehen vielleicht einen tollen Anzug und blitzblanke Budapester und denken anerkennend, dass dieser Mann wohl erfolgreich sein muss. Wir sehen aber nicht die Unsicherheit des kleinen Kindes, das sich nach Anerkennung sehnt.

Oder wir sehen eine dicke Frau mit üppigen Formen und denken vielleicht, sie sei nicht sportlich oder diszipliniert genug, um schlank zu sein. Und wir sehen nicht das goldene Herz, das dahinter steckt, eine Frau voller Liebe und Güte, die als Erzieherin hunderten Kindern Kraft und Geborgenheit gibt.

Wenn du Menschen begegnest, dann sehe als Erstes immer das Wesen, nicht die Form (Jesus der Christus).

Erkenne das Wesen! Deswegen übe dich in der Kontemplation, damit du das Wesen erfassen kannst. Erst wenn du in einem Weizenkorn ein wogendes Weizenfeld sehen kannst und in einer Eichel eine mächtige Eiche mit hunderten weiteren Früchten (oder viele Nachkommen), wirst du die Göttlichkeit begreifen.

Nicht das Vergängliche ist entscheidend, sondern das Unvergängliche.

Denn jedes Seiende ist nicht (nur) Form, sondern im Kern ein Bewusstsein, das unvergänglich ist.

Vor Kurzem ist mein Vater hinüber gegangen. So vieles, was ich an ihm gekannt habe, seine Strenge, seine Besserwisserei, seine engen Ansichten hat er, zusammen mit seiner irdischen Hülle, zurückgelassen. All das, was ihm das Ego an Meinungen, Verurteilungen und Kontrolle diktiert hat, ist mit dem Übertritt abgefallen …

In den Tagen nach seinem Übertritt habe ich ihn sehr stark gefühlt, mit all der Liebe, die er im Alltag nicht zeigen konnte, mit einer jugendlichen Begeisterung, die im Laufe der Jahre immer stumpfer geworden war, mit einer Güte, die sein Verstand nicht zugelassen hat.

In seinem menschlichen Sein war er oft streng und unnahbar, in seinem wahren Sein gütig und warmherzig. So blicke ich hinter die Kulissen, hinter die Form ….

Du kannst nicht Diener zweier Herren sein … entweder dienst du deinem Ego oder dem Licht.

Diener des höchsten Prinzips

Geist steht über jeder Form, weil Geist Form erschafft. Solange du in deiner Wahrnehmung an der Form hängen bleibst, kannst du das Wesen dahinter nicht erfassen. Der Blick hinter die Form sollte absichtslos sein, weil jede Absicht (des Verstandes) deine Wahrnehmung trübt.

Bewusstsein ist jenseits des Verstandes, deshalb kann Verstand absolutes Bewusstsein nicht erfassen. Dein Verstand mag im Alltag ein nützliches Werkzeug sein, für die Erkenntnis des Seienden ist er nutzlos. Es ist, als würdest du das Wesen des Meeres in einer Tasse Tee erfahren wollen.

Du kannst Spiritualität nicht verstehen, sondern nur erfahren und das setzt voraus, dass du alle Beschränkungen aufgibst. Es ist eine grundsätzliche Entscheidung, welchem Prinzip du dienen möchtest. Claudius über dieses Thema:

Wieder der Bezug, zweien Herren dienen…

Du kannst Gott nur dann dienen, wenn du Diener, Botschafter Gottes sein willst! Die Materie bzw. die Äußerlichkeiten in Form von Menschen, Ereignissen, Situationen, wenn du daran deinen Glauben hängst, dann dienst du nicht mehr dem göttlichen Prinzip, sondern du unterstellst dein geistiges Potenzial der Materie. Materie beginnt dich zu beherrschen. Dies kann Mammon sein oder auch Situationen in deinem beruflichen Alltag oder Begegnungen mit Menschen.

Alles was du sehen kannst ist Materie. Und wenn dich Worte oder Ereignisse beherrschen können, dann bist du nicht Diener des höchsten Prinzips, sondern Diener und Sklave der Materie.

Wenn du in deiner Wahrnehmung an den äußeren Formen der Materie hängen bleibst, dann wirst du das Wesen nicht erfassen können. Und so lädt uns unser Bruder Jesus ein:

Wenn du Menschen begegnest,  dann sehe als erstes immer das Wesen, nicht die Form. Das Wesen! Deswegen übst du auch Kontemplation, um das Wesen erfassen zu können.

Wenn du unser Wirken nachliest, dann wirst du bestätigt bekommen, dass wir … ob es nun Zöllner, oder angesehene Bürger waren oder Dirnen … wir keinen Unterschied machten. Denn jedes ist ein Wesen, das ewig seiend ist. Nicht das Vergängliche ist entscheidend, sondern das Unvergängliche.

Diener des höchsten Prinzips zu sein bedeutet, jede Form der Verurteilung aufzugeben! Und dafür ist absolute Achtsamkeit notwendig, in allen Phasen deines Alltags! Jesus zu diesem Thema:

Ihr Menschen seid täglich mit Verurteilungen beschäftigt! Beobachte dich einmal selbst: Sagen wir, du stehst an irgendeiner Lichtkreuzung und wartest auf das grüne Licht. Und da geht eine enorm dicke Frau vorbei … oder ein Mann. Was ist deine erste Reaktion?

Puh, die ist aber dick“ ist ein Gedanke der Verurteilung …

Wenn du gelernt hast zu kontemplieren, wirst du „die Dicke“ nicht feststellen, nur peripher wahrnehmen. Du wirst den Schmerz des Wesens fühlen und dann von selbst jenes Wesen segnen. Und dann wird es deinen Körper zum Aufatmen bringen, weil sich die sonstige Verurteilungsbereitschaft im punktuellen Hier gelöst hat und damit fühlst du dich besser, obwohl du an dir gar nicht gearbeitet hast, sondern gesegnet hast.

Und es kommt zu dir zurück, so wie die Verurteilung zu dir zurückkommt…

So erhebe dich über deinen Verstand, lass alle Begrenzungen los und diene dem, der dich erschaffen hat mit reiner Liebe. Blicke hinter die Form … das wird dir helfen, die Enge deines Verstandes zu überwinden, dein Bewusstsein zu erweitern und das Licht des Ewigen zu erblicken.

So sei es.